Rückblick auf das Capoeira-Camp 2020 auf Schloss Buchenau
Das Capoeira-Camp auf Schloss Buchenau ist aus unserem Event-Kalender nicht mehr wegzudenken. Ob 20 oder 60 Teilnehmer, 4 oder 7 Tage, Military-Bootcamp-Style oder Entschleunigung und Eigeninitiative – immer ist das vorherrschende Motto „offline gehen“ und den Alltag abschalten. Schlossherr Klaus erträgt uns und unsere liebenswerten Marotten stets mit freundlicher Gelassenheit, was vielleicht auch an den anderen, teils speziellen Gästen liegt, die das Schloss bisweilen bevölkern. Über die Jahre haben wir das Quartier unter anderem mit fröhlichen Junggesellenabschieden, Sternenguckern, Biobauern und militanten Brettspielern geteilt.
„Unser“ Märchenschloss macht bei jedem Licht eine gute Figur
Über die vielen Jahre, die wir bereits hierher kommen, haben wir das Camp immer wieder neu erfunden. Musste Mestre Cigano in den Anfangsjahren wegen unserer original brasilianisch anmutenden Lebensfreude bisweilen sogar ein offizielles Alkoholverbot aussprechen, schlagen die – teils langjährigen – Mitfahrer mittlerweile eine ruhigere Gangart an. Viele freuen sich das ganze Jahr darauf, dem stressigen Alltag für eine Weile entkommen zu können.
Nicht geändert hat sich aber, dass in diesem einzigartigen Setting ein ganz besonderer Raum eröffnet wird, in dem man für einige Tage alles außer der Liebe zur Capoeira vergessen kann und hier Jahr für Jahr viel von dem Klebstoff produziert wird, der unsere Gruppe zusammenhält.
Auch diesen September machten sich 25 Capoeiristas inclusive einiger Familienmitglieder auf den Weg in die Rhön. Dieses Mal packten sie in ihren Koffer außer Sportkleidung, Kinesiotape, Berimbaus und Voltaren-Salbe auch ihre Fahrräder, denn dieses Jahr stand ganz unter dem Motto „Capoeira’n Bike“. Dieser Programmfokus beinhaltete eine lange Fahrradtour durch die überraschend bergige (!!!) Rhön, einen interessanten Diavortrag über Primeiros 12.000 km Fahrradreise und ein Bergtraining. In Anlehnung an das unter Fahrradsportlern verbreitete „Everesting“ führte Mestre Cigano an dieser Stelle das „Felsberging“ ein und jagte uns so oft den Schlossberg hinauf, bis wir die entsprechenden Höhenmeter des Felsberges zusammen hatten. Shoutout an dieser Stelle an Sombra, die das gesamte Bikeprogramm auf einem „Mini“-Klapprad absolvierte!
Helden auf Rädern: Traumblick über die Rhön entschädigte für das Trauma der Hinfahrt
Ein abendlicher Input stand unter dem Motto „Trainingsorganisation (im Alltag) und -motivation“, sehr gelungen und vor allem „spannend“ moderiert von Bamboo. Kaum erwähnenswert ist, dass natürlich auch die Capoeira nicht zu kurz kam. Neben funktionalen Einheiten standen Tritttechniken und Musik sowie natürlich Rodas auf unserem Stundenplan.
Buchenau, du bist so wunderbar! Ich hoffe, dass wir noch viele, viele Jahren an diesen verzauberten Ort kommen können!
Einen kleinen Camprückblick 2020 findet Ihr hier.
O-Töne
Workshop mit Mestre Cigano zum Stimmen von Capoeira-Instrumenten und das verbreitete Laissez-faire: "Geht mal in ein Orchester. Da herrscht strenge Stimmung"
Bambo: Der Pipoca war früher ja nicht so unterhaltsam.“ Sombra:" Ja echt! Früher dachte ich der kann überhaupt nicht sprechen"
Sombra: "Meine Teesorte heißt "Brasilianische Limette.“ Primeiro: "Die Partys auf Buchenau sind schon echt scheiße geworden"
Zirkeltraining. Oncinha beäugt die aufgebauten Barren: „Da werden gleich ganz ungute Erinnerungen an den Sportunterricht in der Schule wach.“
Bamboo: "Bist du eigentlich auch introvertiert?" Primeiro: "Eher so bipolar."
Primeiro erzählt am Abend nach unserer -sehr anstrengenden- Fahrradtour von seiner Fahrradreise. Primeiro:"...Später ging das mit den Bergfahrten auch einfacher." Mestre Cigano: "Ja, irgendwann kommt man dann ja in den Flow..." Atabaque (sehr laut): "NEIN!!!"
Weitere Links
Über die Jahre sind viele weitere Filmbeiträge zum Capoeiracamp entstanden. Diese findet Ihr zum Beispiel hier (die unvergessene Rooftop Roda auf dem Schlossturm!), hier (Roda d@s Graduad@s, danke an Leao!) und hier (ein humorvoller Rückblick auf das Capoeira Camp 2017, großartig zusammengeschnitten von Málingua). Dieses alte Schätzchen von 2011 beweist, dass ein paar echte Veteranen unter den diesjährigen Buchenauten sind - findet Ihr alle?
2016 ist während unseres Camps darüber hinaus ein sehenswertes und sehr professionelles Capoeira-Musikvideo entstanden.
Credits
Ein herzliches „Obrigada“ an Pardal, Primeiro, Sombra und Wolle, die freigebig ihre Filme und Videos mit mir geteilt und somit in nicht unerheblichem Maß zu diesem Rückblick beigetragen haben, sowie an Chanel für das wundervolle Buchenau-Lied!
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